Bild: Rad im Schnee

Hallo liebe Fahrradfans!

Der Winter ist da und somit auch die Notwendigkeit für Winterdienst, welcher leider nur lückenhaft funktioniert. Dafür gibt es am Alsdorfer Energeticon nun moderne Fahrradständer und auf der Oststraße in Kohlscheid Radschutzstreifen. Da wir etwas gegen die Gefährdung von Radwegen durch zu enges Überholen tun wollen, schaffen wir uns Sensoren an und messen mal nach. Darüber hinaus haben wir uns einmal angeschaut, welche den Radverkehr fördernden Maßnahmen im vergangenen Jahr umgesetzt wurden und welche nicht, wovon wir nun berichten. Sogar die Stadt Eschweiler bekennt sich in letzter Zeit immer häufiger zum Verkehrsmittel Fahrrad und bittet die Bevölkerung um Verbesserungsvorschläge. Zuletzt möchten wir euch noch etwas über die Geschichte der Fahrradvereine erzählen, die hatten nämlich früher einen ganz anderen Fokus.

Dieser Newsletter ist für immer zu finden unter https://speicher.adfc-ac.de/newsletter/2022-01/

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Zur weiteren Lektüre empfehlen wir die Newsletter des ADFC Landesverbands NRW und von ProRad Düren.

Schau mal vorbei auf unserer Facebookseite, auf Instagram, auf Youtube und auf unserer Website.

Falls Du Vorschläge für weitere Termine oder Feedback hast, wende Dich per E-Mail an unseren Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit: akoea@lists.adfc-ac.de.

Mit fahrradfreundlichen Grüßen
Das Newsletter-Team


Bild: Fehlender Winterdienst auf Radverkehrsanlagen

Fehlender Winterdienst auf Radverkehrsanlagen

Bei Winterdienst auf Radwegen denken wir schnell an Schneeberge, die von der Hauptfahrbahn dorthin geschoben werden oder weiße Radwege mit vereisten, tiefen Spurrillen. Aber Winterdienst ist auch nötig, wenn es einfach kalt ist und Fahrbahnen vereisen. Uns erreichten diesen Monat Meldungen von Schülerinnen und Schülern, die mit dem Fahrrad auf der L223 zwischen Würselen und Herzogenrath auf vereisten Fahrbahnen gestürzt sind. Gerade für diese Strecke hat sich die Ortsgruppe Nordkreis an Straßen.NRW, Würselen und Herzogenrath gewandt, um eine Lösung zu finden.

Aber wir möchten gerne von euch Leserinnen und Lesern wissen, wie eure Erfahrungen mit dem Winterdienst auf Radverkehrsanlagen in der Städteregion bis nach Düren sind. Schreibt uns bitte an die Adresse winterdienst@adfc-ac.de, wir möchten ein möglichst breites Stimmungsbild bekommen. Natürlich erfahren wir auch gerne von Orten, wo der Winterdienst für den Radverkehr gut funktioniert!


Bild: Neue Fahrradstellplätze am Energeticon

Verbesserte Radstellplätze am Alsdorfer Energeticon

Am Energiemuseum Energeticon wurden endlich die gruseligen Fahrradständer (Typ Felgenknicker) bei der Umgestaltung des Geländes vor dem Museum durch moderne Ständer ersetzt. Hier kann man Fahrräder sicher abstellen. Es gibt zwar nur 5 Radständer, aber Alsdorf ist fahrradmäßig noch etwas Entwicklungsland. Es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hatten diesen Punkte vor einigen Jahren bei unserer Fahrrad-Diskussionsrunde mit der Stadt angesprochen. Ob die neuen Fahrradständer daraus entstanden sind, wissen wir nicht.


Bild: Dichtes Überholen ist einer der Hauptgründe die viele Leute vom Radfahren abhalten

(Zu) dichtes Überholen?

Einer der Hauptgründe, wieso viele Leute sich nicht auf das Fahrrad trauen oder sich unsicher im Straßenverkehr fühlen, ist das dichte Überholen. Häufig ist klar, dass der Mindestabstand von 1,5 m deutlich unterschritten wurde. Jede*r von uns kennt auch Stellen, wo es gefühlt zum guten Ton gehört, dicht zu überholen. Aber kann man das auch belegen und dokumentieren?

Der Vorstand des Kreisverbands Aachen hat entschieden, dass wir uns 10 sogenannte „Open Bike Sensoren“ zulegen wollen. Ein solches Gerät kann man am Fahrrad montieren und es misst den Abstand beim Überholen, sowohl links als auch rechts, zusammen mit dem Ort und der Zeit. Wir wollen dazu auch eine Auswerteplattform erstellen lassen. Für den Aufbau der Sensoren und der Plattform haben wir ein paar Freiwillige gefunden, die das für und mit uns machen werden.

Wenn das alles fertig ist, sollen Radfahrende diese Geräte bei uns ausleihen können und so um Altagsverkehr Daten sammeln. Wir werden euch auf dem Laufenden halten über dieses Projekt.


Bild: Radschutzstreifen auf der Oststraße in Kohlscheid

Jetzt doch Radschutzstreifen auf der Oststraße in Kohlscheid

Eigentlich sollten auf der Oststraße in Kohlscheid zwischen der neuen Markttangente und dem Kreisverkehr an der Hoheneichstraße schon letztes Jahr Radschutzstreifen aufgebracht werden. Leider hat die Herzogenrather SPD interveniert – wegen großer Bedenken, dass die Anwohner*innen protestieren würden: Schließlich würden eine Handvoll Parkplätze wegfallen und die Anwohner*innen müssten maximal 50 Meter(!) zu Fuß bis zu einer der beiden großen kostenfreien Parkflächen vor der Bäckerei oder an der Hoheneichstraße gehen.

Aber es geht doch: Nun sind Radschutzstreifen aufgebracht. Dies jedoch zunächst temporär in einem Versuch, der 6 Monate dauern wird. Hoffen wir, dass dies zu einer permanenten Lösung wird. Nur so geht Fahrradfreundlichkeit.


Bild: Beschreibung

Radverkehrsförderung in Aachen 2021: Eine Bilanz

Das Jahr 2021 ist nun Geschichte und von daher ist es Zeit zurückzuschauen, um zu prüfen, ob und wie Politik und Verwaltung den Radverkehr in der Stadt Aachen im vergangenen Jahr sichtbar verbessert haben. Von daher hat der ADFC Aachen Anfang Januar 2022 eine Pressemitteilung veröffentlicht, welche auch in den Aachener Nachrichten, der Lokalzeit Aachen im WDR Fernsehen (ab 14:30) und im Radio bei Antenne AC aufgegriffen wurde. In der Pressemitteilung werden die wesentlichen Radverkehrsprojekte der Stadt im Hinblick auf ihren Umsetzungsstand betrachtet und ein Ausblick auf das Jahr 2022 gegeben. Im heutigen Newsletter stellen wir euch die Ergebnisse kurz vor. Wer die ganze Pressemitteilung lesen möchte, klickt bitte hier.

Fazit Rad-Vorrang-Routen:

Bis jetzt ist keine Route vollständig auf mehr als 50 % der Länge umgesetzt, obwohl die Planungen bereits seit dem Jahr 2015 in der Verwaltung bearbeitet werden. Aus Sicht von Marvin Krings (1. Vorsitzender) ist auffällig, dass: »insbesondere die bisher gefährlichen und konfliktträchtigen Abschnitte der RVR fehlen. Somit können die Ziele des Projektes – mehr Menschen auf das Rad zu locken – aus Sicht des ADFC bis jetzt leider nicht erfüllt werden«.

Fazit überregionale Radwege

mit dem Bahntrassenradweg Aachen-Jülich (30 km), dem Radschnellweg Euregio RS4 (Aachen/Herzogenrath/Heerlen 12 km), dem Radweg Aachen-Stolberg (3 km) und der Verbreiterung Vennbahnradweg (13 km):

Der Stand der Umsetzung hinkt bei allen Projekten den ursprünglichen Zeitplänen massiv hinterher. Martin Christfreund bedauert, dass: »aufgrund fehlender Anbindungen an das Aachener Stadtgebiet die Radwege Aachen-Jülich wie auch Aachen-Stolberg das Umsteigerpotenzial vom Kfz auf das Rad nicht ausschöpfen können.«

Fazit Radentscheid:

Benedikt Haumer befürchtet, dass: »auch beim Radentscheid die sieben Qualitäts- und Mengenziele von Politik und Verwaltung nicht im angesetzten Zeitraum erfüllt werden.«

Fazit zur Radverkehrsförderung in Aachen im Jahr 2021:

In der politischen Diskussion wird die Notwendigkeit für eine Verkehrswende von vielen Beteiligten mittlerweile als erforderlich angesehen. Leider scheint die Umsetzung in Aachen immer noch schwierig zu sein. Von Politik und Verwaltung wird eine umfassende Förderung des Radverkehrs seit vielen Jahren versprochen. Leider ist diese für viele Menschen noch immer nicht sicht- und erlebbar, sondern beschränkt sich auf Absichtserklärungen im Konjunktiv. Wir hoffen, dass im Jahr 2022 endlich mehr passiert und werden die Diskussionen zu einzelnen Projekten weiterhin intensiv und fachkundig begleiten.

Weitere Hintergrundinformationen zu den einzelnen Projekten könnt ihr der ausführlichen Stellungnahme des ADFC Aachen zur 3. Fortschreibung des Luftreinhalteplans Aachen entnommen werden.


Beschreibung

Eschweiler Rat entdeckt das Rad

Die Stadt Eschweiler ist bisher nicht durch ihre Fahrradfreundlichkeit aufgefallen. Dies stellte auch das Eschweiler Mobilitätskonzept, kurz „Esklimo“, im Jahr 2019 fest. Im Esklimo findet sich der Hinweis, dass die Einwohner*innen Eschweilers 70 % ihrer Wege mit dem Pkw zurücklegen. Der Radverkehrsanteil betrug zur Zeit der Erstellung des Esklimo lediglich 6,2 %. Im Herbst 2021 beschäftigte sich der Rat der Stadt Eschweiler mit der zukünftigen Planung des öffentlichen Raumes. Innerstädtisch sollen zukünftig die Forderungen aller Verkehrsteilnehmer*innen gesehen werden. Das Fahrrad wurde als Verkehrsmittel in der Sitzung mehrfach erwähnt.

Und noch etwas spricht für den Willen der Stadt, eine bessere Radinfrastruktur in Eschweiler zu schaffen: Die Bürgermeisterin der Stadt Eschweiler hat rund 30 Akteurinnen und Akteure – auch den ADFC – aus der Stadt eingeladen, ihre Wünsche für das Jahr 2022 in einem Video mitzuteilen. Wir wünschen uns, dass die recht gute Infrastruktur der touristischen Radwege rund um Eschweiler auch auf die innerstädtischen Straßen angewendet werden.


Bild: Auch mit einer Zeitungsanzeige warben die Eschweiler Radfahrer für ihr Winterfest

Radsport vor 100 Jahren: Schmuckfahren und Schaureigen

Kunstradfahren ist heute eine Randsportart. Das war vor 100 Jahren anders. Schnelle Wettfahrten gab es sicher auch. Aber stolz waren Radfahrer-Vereine eher noch auf das schöne und kunstvolle Radeln in der Halle. Und Radfahrer-Vereine gab es in fast jedem Dorf.

Hier die Ankündigung einer Vereinsmeisterschaft vor hundert Jahren, erschienen am 21. Januar 1922 in der Eschweiler Zeitung „Bote an der Inde“:

„Die Ortsgruppe Eschweiler der Deutschen Radfahrer-Union veranstaltet morgen, den 22. Januar, im Hotel Schöner ihr Winterfest, verbunden mit Saalfahren. Es wird die Meisterschaft der Ortsgruppe im Schmuck-, Schul-, Duett- und Einzelkunstfahren ausgefahren. Auch wird ein Radballspiel ausgefochten. Um die Meisterschaft ringen Vereine aus Eschweiler, Pumpe-Stich, Werth, Gressenich und Weisweiler. Der Heisterner Radfahrer-Verein, von seinem letzten Auftreten bei Schöner noch bestbekannt, wird dem Publikum einen schönen Schau-Reigen vorführen. Anschließend Ball.“

Abgesehen davon, dass beim Radfahren werden gefochten noch gerungen wird, ein netter Einblick in das Vereinsleben vergangener Zeiten.


Bild: Netz im Schaufenster

Im Netz gefunden

Der Heise-Newsticker eröffnet das Jahr mit einer sensationellen Meldung: In Karlsruhe werden die Bettelampeln umgedreht

Nochmal Heise ein paar Tage später (6. Januar): Das Bullshit-Bingo der Verkehrswende

Das Parken in Aachen wurde erforscht – laut Pressemitteilung der Stadt vom 12. 1.

Die Süddeutsche Zeitung diskutiert am 14. 1., was Radentscheide bringen

Zur „ungedrehten Bettelampel“ (siehe erster Punkt) hat die Süddeutsche Zeitung schon am 16. 1. durchaus überraschende erste Erkenntnisse

Noch wissen wir nicht, welchen Erkenntnisgewinn wir davon haben, aber wir wollen euch den Artikel nicht vorenthalten: Studie: Höher Gebildete nutzen öfter das Fahrrad bei heise online am 17. 1.

Mit dem Fahrrad aus Vaals über die Staatsgrenze in die verkehrsliche Bronx: Verkehrswende in Deutschland: Rad ab in Aachen in der Taz.

Klagen gegen eine Fahrradstraße lohnt sich, aber anders als gedacht: ein Anwohner klagt gegen eine Fahrradstraße, mit dem Resultat dass jetzt alle Parkplätze wegfallen, die Fahrradstraße aber doch kommt.

Hier lohnt sich ein Blick von Zeit zu Zeit:


Aktuelle Termine

Regelmäßige Termine

Montag

Arbeitskreise des ADFC
Die Veranstaltungen finden zur Zeit online statt. Informationen zur digitalen Teilnahme gibt es unter info@adfc-ac.de

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Alle Termine im Netz auf kalender.adfc-ac.de


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